29.12.2024

Wer auf zu großem Fuß lebt, stolpert schneller

Am 12. Dezember 2024 wurde der GRÜNEN Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord mit 32 zu 18 Stimmen seines Postens enthoben. Timo B. Kranz, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN in der Bezirksversammlung kommentiert: „Die SPD hat ihren Willen durchgesetzt und einen der engagiertesten und erfolgreichsten Bezirksamtsleiter, die Hamburg-Nord je hatte, geschasst.“

Die Partei schreibt: „Michael Werner-Boelz hinterlässt große Fußstapfen.“
… und manch andere Hinterlassenschaft:

In der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 5.12.2024 teilte das Bezirksamt mit, dass Werner-Boelz bereits im Oktober zwei Firmen mit der Entwicklung eines „Stadtteilentwicklungskonzepts Langenhorn“ beauftragt hat – unter Umgehung der Bezirksversammlung. Vereinbartes Honorar für Ideen zur Entwicklung des unterentwickelten Langenhorns: 113.354,05 Euro netto. Davon ließe sich manches im Stadtteil entwickeln – Ideen gibt es genug.

Entsprechend anders fallen die Kommentare zu Werner-Boelz bei den neuen Koalitionären in Hamburg-Nord aus:

Martina Schenkewitz (SPD): „Dieser Vorgang ist einmalig, insbesondere was seine Intransparenz und das Ignorieren der Bezirksversammlung angeht.“

Martin Fischer (CDU): „Unter der Leitung von Michael Werner-Boelz hat sich das Bezirksamt Nord zu einem Amt der Konzepte entwickelt (…).“

Claus-Joachim Dickow (FDP):
„Die Beauftragung für die Entwicklung eines Stadtteilentwicklungskonzepts Langenhorn ohne Beteiligung der Bezirksversammlung Hamburg-Nord und ihrer Ausschüsse zeigt einmal mehr, wie sehr der amtierende Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz die politische Diskussion über seine Amtsführung scheut.“

Einig waren sich die Drei – gemeinsam mit noch mindestens zwei anderen Parteien – diese Amtsführung zu beenden. Damit ist der glühendste Verfechter der Betonierung des Diekmoores seines Postens enthoben – und die guten Nachrichten für das Diekmoor gehen weiter. Die Koalitionäre sind sich auch einig, „(…) dass die bisherigen Planungen für eine Bebauung im Diekmoor erheblich angepasst werden müssen, um den Flächenverbrauch zu reduzieren und den Gegebenheiten vor Ort besser Rechnung zu tragen. Eine geänderte Planung muss anstreben, möglichst viel Kleingartenfläche zu erhalten, den Verlust an wertvollen Bäumen zu minimieren und eine hohe Lebensqualität der aktuellen sowie der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner und Nutzerinnen und Nutzer sicherzustellen.“

Das ist ein großer erster Erfolg auf dem Weg zum Erhalt des Diekmoores. Und wir bleiben dran, denn auch ein reduzierter Flächenverbrauch bedeutet Vernichtung wertvollen Grüns. Zudem besteht immer noch die Weisung des Hamburger Senats, alle Wohnungen bauen zu müssen. Wir meinen: Das Gebiet ist für keinerlei Wohnungsbau geeignet und als artenreiches Kaltluftentstehungsgebiet unentbehrlich für die ganze Stadt.

Wir setzen uns weiter für den vollständigen Erhalt des Diekmoores ein

Zurzeit ist die BUKEA mit vielen Fragen der LINKEN beschäftigt, die eine Prüfung der Vereinbarkeit von Wohnungsbau mit der Altlastdeponie im Gelände fordern. Die Antworten müssen spätestens Mitte Januar 2025 vorliegen.

Wir überprüfen gerade unsere Rechercheergebnisse bezüglich der negativen Klimafolgen einer Bebauung des Diekmoores. Schon jetzt lässt sich feststellen: Eine Bebauung wird zur Erwärmung führen und die kaltluftführenden Winde zum Erliegen bringen.

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