Wohnungsbau am Diekmoor: Bezirk geht auf Proteste ein (NDR 90,3)
Der Bezirk Hamburg-Nord hat jetzt angekündigt, dass Gutachterinnen und Gutachter noch einmal die biologische Vielfalt in dem Gebiet untersuchen sollen.
Der Bezirk Hamburg-Nord hat jetzt angekündigt, dass Gutachterinnen und Gutachter noch einmal die biologische Vielfalt in dem Gebiet untersuchen sollen.
Das Haspa-Foyer am Langenhorner Markt war erstaunlich gut besucht, als Micha Dudek am 26. April sein tierökologisches Gutachten zum Landschaftsschutzgebiet Diekmoor präsentierte.
Kammmolch oder kein Kammmolch? Der Streit um die Kleingärten im Diekmoor geht in die nächste Runde. Schützenswerte Tiere wie diese bis zu 18 Zentimeter lange Amphibie könnten eventuell den Bau der 700 Wohneinheiten im Landschaftsschutzgebiet verhindern. Die Bürgerinitiative „Rettet das Diekmoor“ zweifelte am Gutachten der Stadt und hat ein eigenes in Auftrag gegeben – die Ergebnisse geben den Kleingärtnern jetzt neue Hoffnung.
Das vorliegende Tierökologische Fachgutachten zur Feststellung der ökologischen Wertigkeit des Kleingartengebietes Diekmoor wurde im Auftrag der Bürgerinitiative „Rettet das Diekmoor!“ angefertigt und am 26. April 2023 veröffentlicht.
Am 26. April stellte der von der Bürgerinitiative „Rettet das Diekmoor!“ beauftragte Tierökologe und Dipl. Ing. Micha Dudek erstmals sein „Tierökologisches Fachgutachten“ der Öffentlichkeit vor. Ein Jahr lang war er nicht nur im Gelände, sondern auch in den Kleingärten unterwegs.
Am Dienstagabend stellte das Bezirksamt Nord seine Rahmenplanung vor. Die außergewöhnliche Vielfalt des Gebietes konnte niemand leugnen. Merkwürdig ist nur, dass in den Schrebergärten, die bebaut werden sollen, keine dieser Tiere oder Pflanzen gefunden wurden. Lag es daran, dass die Gutachter der Stadt nur von Außerhalb über die Gartenzäune spähten?
Im Norden Hamburgs sollen 700 Wohnungen entstehen, ausgerechnet dort, wo der Kammmolch lebt. Sagen jedenfalls die Gegner des Vorhabens. Gesehen hat ihn noch niemand.
Über die gesamte Dauer der zweistündigen Veranstaltung hielten viele Langenhorner Schilder mit Fotos der in dem Areal lebenden Tiere hoch. Waldkauz, Bluthänfling, Erdkröte, Iltis oder Bergmolch – 78 Vogelarten und sieben Amphibienarten sind demnach durch das Vorhaben bedroht.
Der Verein hält diesen Zeitpunkt u. a. angesichts der unzureichenden Bestandserhebungen von Flora und Fauna durch den städtischen Gutachter für verfrüht und hat dies in seinem aktuellen offenen Brief gegenüber dem Bezirksamt-Nord deutlich gemacht.
Helferinnen und Helfer gesucht!!! Sicherlich sind Euch bereits die neuen Krötenwanderungs-Schilder am Weg 396 aufgefallen. Seit dem letzten Wochenende sind nun auch Amphibienzäune aufgestellt worden. Der Nabu unterstützt uns dieses Jahr mit Mensch- und Know-How bei unserer ersten Zählung. Gemeinsam mit ehrenamtlichen und Helfenden aus Langenhorn- und Umgebung, möchten wir die Anzahl, Geschlecht und Art unserer Kröten, Frösche, Molche und Lurche dokumentieren.