Wohnungsbau am Diekmoor: Bezirk geht auf Proteste ein (NDR 90,3)
Der Bezirk Hamburg-Nord hat jetzt angekündigt, dass Gutachterinnen und Gutachter noch einmal die biologische Vielfalt in dem Gebiet untersuchen sollen.
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Der Bezirk Hamburg-Nord hat jetzt angekündigt, dass Gutachterinnen und Gutachter noch einmal die biologische Vielfalt in dem Gebiet untersuchen sollen.
Das Diekmoor bietet Lebensraum für mehr als 20 wilde Säugetier-Arten, darunter zehn Arten von Fledermäusen. Möglich wird das durch die abwechslungsreiche Landschaft:
Die Pferdeweide am Gelände sorgt für Pferdemist, der nicht nur für die naturnah bewirtschafteten Kleingärten eine Kreislaufbewirtschaftung ohne zusätzliche Düngung möglich macht.
Knapp 80 Vogelarten wurden im Diekmoor gefunden: Vom Mäusebussard über den Kuckuck bis hin zu Bachstelze und Kleiber. Unter ihnen befinden sich 42 Brutvogelarten.
Wer liebt das Nass? Die Amphibien! Sieben Arten leben auf dem Gebiet der zu überbauenden Gärten. Neben Gras- und Teichfröschen gibt es sogar Moorfrösche.
Im Diekmoor ist alles erstmal: Wasser. In diesem letzten unbebauten Grüngebiet steht das Wasser bei stärkeren Regenfällen teilweise noch wochenlang auf den aufgeschütteten Moorböden. Besonders in dem geplanten Bebauungsgebiet ist der Grundwasserspiegel extrem hoch
Im zu überbauenden Gebiet gedeihen über 500 Obstbäume: Sie liefern Zwetschgen und Pflaumenmus, eingemachte Süß- und Sauerkirschen, Quittengelee, Birnenkompott, Mispeln im Schnee.
Eine besondere Gruppe der Säugetiere im Diekmoor bilden die zehn Fledermaus-Arten, darunter Zwerg- und Breitflügelfledermaus, die beide durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtline europäischen Schutzstatus genießen.
Im Gelände hebt nicht nur der Maulwurf die Erde. Auch Gelbhals- und Waldspitzmaus durchlüften den Boden und jagen Insekten und Spinnentiere. Nachts schnürt der Rotfuchs, denn das Diekmoor ist ein Trittsteinbiotop.
Eine Bebauung des Diekmoors würde bedeuten: Viele – auch geschützte – Tiere würden unwiederbringlich ihren Lebensraum verlieren. Dazu käme die Versiegelung von langjährig ökologisch bewirtschafteten Böden, die so an anderer Stelle nicht wieder herzustellen sind.