15.04.2022, Waltraut Haas
Abschlussforum zur Diekmoor-Bebauung (Hamburger Wochenblatt)
Bürgerbeteiligung CONTRA Planungsroutine
Die Ergebnisse der Rahmenplanung seien „nicht das Ende, sondern ein Beginn.“ Mit diesen Worten überzeugte Anette Quast wohl kaum die rund 200 Gäste in der Pausenhalle der Fritz-Schumacher-Schule, weitere waren online zugeschaltet.
Erneut sprach Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz vom Mangel an Wohnraum. Das Landschaftschutzgebiet (LSG) Diekmoor biete im Bezirk eben „die letzte große
Fläche zur Bebauung“, quittiert von Zwischenrufen und stummem Protest. Viele Besucher hielten während des Abends Schilder hoch. Sie zeigten bedrohte Tierarten im LSG und Kleingärten, darunter Baumfalke, Eisvogel, Feuerkäfer, Gelbe Wegameise, Gelbspötter, Gemeine Binsenjungfer, Kammmolch, Moorfrosch, Waldeidechse, Waldkauz, Wasserfledermaus oder Widderbock.
Indessen referierte das Planungsteam langatmig Details zur „Vorzugsvariante B“ der Bebauung: Sie brauche mit zwei höheren Gebäuden weniger Fläche zugunsten eines „weitläufigen Uferparks“. Cordula Ernsing, Chefin der Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirksamt, verteidigte den „Test-Entwurf“: Bis Ende 2023 werde er in weiteren Planungsschritten eingehend geprüft.
Knappe 30 Minuten blieben für Fragen der Gäste. Kritik am Abschlussforum kam bereits zuvor vom Verein „Für ein grünes Hamburg“ in offenen Briefen ans Bezirksamt. Ein tierökologisches Gegengutachten, erstellt wegen „unzureichender Bestandserhebungen von Flora und Fauna durch städtische Gutachten“, war den Planern nicht bekannt. Dies sei „kein ergebnisoffenes Verfahren, sondern vielmehr Verschwendung von Steuergeldern“, so der Verein. Nötig sei „eine korrekte wissenschaftliche Beprobung“ im LSG und der den Gärten von Diekmoor I und II.
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