23.07.2021, Steffen Hintze
Die Geschichte vom lauen Lüftchen ODER Wer Spott sät, wird Sturm ernten
Diese Geschichte beginnt mit einer Wahl in Hamburg. Eine Wahl im Jahr 2019, die Bezirksversammlungswahl.
Im Hamburger Norden gewinnen die GRÜNEN die Wahl, stellen ab diesem Zeitpunkt den Bezirksamtsleiter, Herr Werner-Boelz. Ein großer Erfolg für die GRÜNEN, ein wichtiger Schritt für die Stadt Hamburg und deren „grüne“ Zukunft. Besonders das Wahlprogramm der Grünen hat zu diesem Erfolg geführt. Endlich eine Partei, die die Belange der Menschen vor Ort wahrnimmt und sich für neue Modelle, Ideen und Lösungen einsetzt! Eine Partei, die sich für das grüne Stadtbild einsetzt und Umwelt- und Naturschutz vorantreibt. Besonders der Plan, keine Grünflächen im Hamburger Norden mehr zu bebauen und die vorhanden Flächen zu schützen und aufzuwerten, bringt viele Stimmen. Zudem kommt das Versprechen, bei allen Bebauungen und Veränderungen in Hamburg Nord eine Bürgerbeteiligung zu installieren und diese voranzutreiben, bei den Hamburgern gut an.
Es dauert aber nicht sehr lange und die erste große Grünfläche wird unter den GRÜNEN als potenzielles Bauland wiederentdeckt: das Diekmoor in Hamburg Langenhorn. Die Überraschung war groß, da die Langenhorner mit diesem Schritt nicht gerechnet haben. Immerhin ist das Diekmoor ein Landschaftsschutzgebiet! Ein wirklich schönes Stück Hamburg.
Bis hierhin eine traurige aber normale Geschichte, wie Sie in fast allen Städten in Deutschland zu finden ist.
Besonders wird es aber, wenn man den Rest der Geschichte kennt:
Das Bezirksamt Nord unter dem grünen Bezirksamtsleiter Werner-Boelz weiß um den zu erwartenden Widerstand. Immerhin soll eine riesige Fläche bebaut und somit für immer zerstört werden. Um diesen Widerstand im Keim zu ersticken, bittet er den Senat um dessen Hilfe. Der Senat stellt die Bebauung als besonders wichtig für die gesamte Stadt dar. Dadurch wird die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens im Vorfeld vermieden, und eine Bebauung ist deutlich schwerer zu verhindern. Cleverer Schachzug, zugegeben. „Verkauft“ wird dieser Schritt mit der Begründung, klare Rahmenbedingungen für die Bebauung zu schaffen. Politisch vertretbar, aber Spott am Wähler, am Bürger total vorbei.
Herr Werner-Boelz und die GRÜNEN brechen im Diekmoor gleich mehrere ihrer Wahlversprechen. Grüne Fläche wird zerstört, und es wird den Bürgern eine Mitbestimmung und Beteiligung abgesprochen.
Es hat sich eine Bürgerinitiative zusammengefunden, um für das Diekmoor zu kämpfen. Eine Initiative, die Stadtgrün erhalten will. Eine Initiative, die auch zukünftigen Generationen die Möglichkeit bieten möchte, Natur in der Stadt erleben und genießen zu können. Eine Initiative, die für das Grün in Hamburg kämpft.
Diese Initiative wurde von Herrn Werner-Boelz in einem Interview mit einem „lauen Lüftchen“ verglichen. Traurig, aber wahr.
Ein grüner Politiker der seine Versprechen bricht, Hamburgs Grün zerstört, Bürgerbegehren verhindert und somit über alle Wähler spottet. Dieser Mann macht sich auch noch über eine Bürgerinitiative lustig die versucht, seine Versprechen umzusetzen.
Deshalb:
Herr Werner-Boelz,
wer Spott sät, wird Sturm ernten. Wir sind da, wir sind viele, wir kämpfen, wir vernetzen uns, wir wachsen, wir sind hier und wir bleiben.
Wir sind weiterhin bereit, mit Ihnen einen Kaffee zu trinken und über den Planungsstopp der Bebauung im Diekmoor zu reden. Die Kekse bringen aber Sie mit!
In diesem Sinne,
die Bürgerinitiative Rettet das Diekmoor!
Moin zusammen, ich finde es geradezu erschreckend, wie „sparsam“ die Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft auf Ihre Anfrage Erhaltung des KGV, Landschaftsschutz- und Naherholungsgebietes Diekmoor“ reagieren. Speziell „unser“ Langenhorner MdHB, Gulfam Malik, hat sich gar nicht gemeldet, auch nicht auf meine Mail, in der ich ihn eindringlich bat, auf Ihre Anfrage zu antworten. Dann habe ich mich an Sandro Kappe (CDU) gewendet, einer der 4 „Antworter“ und habe ihn um dringenden Beistand gebeten. Er hat mir postwendend (lapidar) geantwortet: „Moin moin. Es gibt an den Magristalen (Hauptstraßen) ein Potenzial von mehr als 100.000 Wohnungen. Bevor die nicht gehoben sind, braucht man aus meiner Sicht nicht über die Versiegelung von Grünflächen zu reden.
Aber rot-grün bebaut leider alles. Es geht nur noch um Wohnungen, Wohnungen und nochmal Wohnungen.
Mit freundlichen Grüßen
Sandro Kappe“
Alles nur laberrhabarber!